Steirer des Tages
In Raimunds Fußstapfen
Fast hätte Manuel Sonnleitner nicht bei den Raimundspielen auf der Bühne gestanden. Jetzt haucht er dem „Valentin” neues Leben ein.
Im Jahr 1836 stand Ferdinand Raimund als Valentin in seinem Stück „Die Verschwender” ein letztes Mal auf der Bühne. 188 Jahre später übernimmt Manuel Sonnleitner als jüngstes Mitglied des aktuellen Ensembles die bekannte Rolle des Dieners. „Es war natürlich ein kleines Wagnis, die Figur jünger und neu zu denken”, erzählt der gebürtige Mürzzuschlager.
Beinahe hätte er die Rolle auch nicht bekommen, aber das lag daran, dass die Bewerbungsphase für das Stück bereits geschlossen war, als er seine Bewerbung einreichte. Doch der 28-Jährige überzeugte. „Die Tatsache, dass Ferdinand Raimund hier in Gutenstein begraben liegt, gibt der Arbeit hier einen besonderen Bezug. Das ist eine Wahnsinnsatmosphäre”, schwärmt er.
Dass er Schauspieler werden wollte, war für Sonnleitner nicht von Anfang an geplant. Seine Liebe zum Film entdeckte er bereits in der HAK, wenn auch auf ungewöhnliche Weise. „Als Strafe für einen Blödsinn, den ich in der Klasse gemacht hatte, wurde ich beauftragt, ein Abschiedsvideo für die 5. Klasse zu drehen”, erinnert sich Sonnleitner.
Letztlich habe ihm die Aufgabe mehr Spaß gemacht als disziplinierend gewirkt. „Von da an habe ich immer wieder selbst Kurzfilme gedreht.” Später entdeckte er auch den Spaß vor der Kamera und begann mit 20 Jahren eine Ausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien.
Noch bis zum 4. August steht Manuel Sonnleitner als Valentin auf der Bühne. Im Herbst zieht es ihn zurück in die Hauptstadt, wo er im Theater Akzent sowohl in „Krabat” als Lyschko als auch im „Räuber Hotzenplotz” zu sehen sein wird. Auf die Rolle der beliebten Kinderfigur freut er sich besonders: „Ich glaube, das wird eine sehr lustige Inszenierung. Ich bin selbst schon sehr gespannt.“